Lehrheft 31:

Recomposing Biopolis: Summerschool

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Recomposing Biopolis

Performanceprojekt in Kooperation mit der Villa Romana in Florenz

Abb. 968 – 1005

Lehrende: Prof. Raphael Sbrzesny, Prof. Hille Perl, Christian Camehl und Gäste u.a.: Daniel Creutz (Philosoph und Übersetzer), Miriam Kongstad (Choreographie, Tanz, Performance), Annagret Schalke (Choreografie, Tanz, Licht) und Verw. Prof. Dr. Fabian Goppelsröder (Philosophie und Ästhetik HBK Braunschweig)

Teilnehmende: Sören Sewtz, Malte Servaty, Melissa Wedekind, Hans Fröhlich, Anna Lodone, Joshua Rödel, Erik Wälz, Nikita Scheffler, Nga Ting Wong, Paul Zoder, Lola Atkinson, Vera Deuber, Leah Meier, Chiara Cecconello, Lukas Klose, Nicolas Fehr, Luca Diebold

Gäste: Stipendiaten der Studienstiftung des deutschen Volkes u.a.

Video und Postproduktion: Lukas Klose (Recomposing Biopolis), Erik Wälz (Making Of: Recomposing Biopolis)

Gestaltung: Nicolas Zupfer

Recomposing Biopolis

Interventionen zwischen Fragilität und Krise

Summerschool: Juni 2022 in Florenz

Das interdisziplinäre Seminar beschäftigt sich mit Strategien der performativen und musikalischen Rückeroberung des öffentlichen Raumes und stellt Fragen nach Gemeinschaft und Berührung in Zeiten einer globalen Pandemie. Um das nackte Leben (Agamben) zu sichern, wurde Distanz zu halten zu einem zentralen Gebot gesellschaftlichen Lebens. Historisch gesehen stehen die performativen, experimentellen Künste für ein Auflösen und in Frage stellen künstlich geschaffener Grenzen zwischen Performer*innen und Publikum, Leben und Institution und für eine beinahe demokratische Form der Co-Autorschaft von Zuschauer*innen und Akteuren an einer gemeinsamen Aufführung.

Welche Kraft haben die Künste in Zeiten der Vereinzelung des Individuums und einem Verschwinden öffentlicher Räume, in denen eine Form der Communitas (Gemeinschaft) nur unter dem Zeichen der Immunisierung (Immunitas) möglich ist? Im Rückgriff auf Philosophen der Italian Theory wie Roberto Esposito, Giorgio Agamben und Donatella Di Cesare außerdem Machiavelli oder Gramsci diskutieren wir Begriffe wie Krise, Konflikt, Dispositiv, Sabotage, Gemeinschaft und öffentlicher Raum, um diese direkt in performative Miniaturen in den Straßen von Florenz zu übersetzen.

Ziel ist eine enge Verzahnung zwischen Theorie und Praxis, Philosophie und Kunst, kritischer Theorie und Performance.

Fachübergreifendes Lehrformat: Studierende der Freien Kunst, der Digitalen Medien, Integriertes Design und Musik

Vgl.: Aus dem Lehrveranstaltungs­verzeichnis