Bunker Requiem –
NO MORE WAR
Credits
Teilnehmende Studierende:
Josephine Beste, Louisa Beßling, Guillermo Marcelo Bolentini Bada, Christine Claussen, Andrej Denisow, Marcel Effner, Helise Gomes Oliveira, Vassilissa Gorbacheva, Léona Heerbaart, Lennart Heuser, Ivett Kállai, Ilona Karácsony, Janusz Kendel, Tristan Keyers, Isa Kleinhempel, Simon Krüger, Ruben Lyon, Markus Meier, Maria Camila Mejía Murillo, Magdalena Otto, Qi Jin, Joshua Rödel, Chen Shao, Wahida Soulemane, Lisa Spetzler, Cora Stam, Petra Tjandra, Vera Tolmatsova, Erik Wälz, Yufan Wang, Boyang Xia, Hye Sun Yoo, Anna Zineli u.a.
Künstlerische Leitung: Prof. Raphael Sbrzesny, Prof. Dr. Felix Elsner
Besonderer Dank an:
Mattia Bonafini, Marcus Meyer, Julian Rieken, Annemarie Strümpfler, David Torgovnikov und Christel Trouvé
Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des Begleitprogramms zur Klanginstallation „Erinnern durch Klang“, die bis zum 6. August am Denkort Bunker Valentin gezeigt wird.
Fotocredit: ©HfK Bremen / Lukas Klose
Filmproduktion: Studio Wälz
Kamera Leitung: Erik Wälz
Kamera-Team: Klaas Klee, Camila Mejía
Filmschnitt und Sound Edition: Erik Wälz
Bunker Requiem – NO MORE WAR
english
On Sunday, 11 June at 3 pm, the interdisciplinary concert performance “Bunker Requiem – NO MORE WAR” by students of the University of the Arts Bremen will be performed at the Denkort Bunker Valentin.
With the performance, the students want to invite people to think about the arts and politics, commemoration and remembrance, as well as about the connection and potential of different artistic disciplines.
“Bunker Requiem – NO MORE WAR” is created procedurally in an interdisciplinary course at the HfK Bremen, in which students deal with the “Valentin” bunker and its history. With this project, the students are following on from the research, exhibition, and cooperation project “Re:Bunker”, which was initiated and realized in 2019 by Prof. Dr. Mona Schieren and Prof. Katrin von Maltzahn. While in 2019 the focus was on architecture, a cultural history of the bunker in general, and the fine arts, in 2023 the focus will be on music and political education as well as the connection between performance and remembrance work.
The students – equally from the fields of music, art/design, and digital media – will each get to know other disciplines and courses of study within the HfK and at the same time cooperate with a place outside the HfK. In particular, the students of the Department of Music are to come into contact with new, unconventional concert formats and try out new performance possibilities in addition to the classical venues.
The event will take place as part of the program accompanying the sound installation “Remembering through Sound”, which will be shown at the Denkort Bunker Valentin until 6 August.
Konzertperformance der Hochschule für Künste Bremen im Denkort Bunker Valentin
Am Sonntag, 11. Juni, um 15 Uhr, wird am Denkort Bunker Valentin die interdisziplinäre Konzertperformance „Bunker Requiem – NO MORE WAR“ von Studierenden der Hochschule für Künste (HfK) Bremen aufgeführt. Ausgangspunkt ist das Graffito „NO MORE WAR“, welches einst an der Stirnseite des ehemaligen U-Boot-Bunkers in Bremen-Rekum zu lesen war.
„Der Schriftzug wurde damals schnell übermalt. Bis 2010 nutzte die Bundeswehr den Bunker als Lagerfläche. Jetzt bringt die Natur die politische Botschaft erneut ans Tageslicht, die Verwitterung legt die rote Farbe des Schriftzugs langsam wieder frei und regt uns an, über verschiedene Zeitschichten, die Künste und Politik, Gedenken und Erinnerung sowie über die Verbindung und Potentiale unterschiedlicher künstlerischer Disziplinen mit politischer Bildung nachzudenken“, erklärt Raphael Sbrzesny, HfK-Professor für Kreation und Interpretation mit den Schwerpunkten Sound, Performance und Konzept. Zusammen mit Felix Elsner, Professor für Musikpädagogik, hat er das Projekt auf Einladung von Annemarie Strümpfler und dem Denkort Bunker Valentin, initiiert.
Was ist konkret am 11. Juni im Denkort Bunker Valentin zu erleben?
Die Bunkerwand mit dem „NO MORE WAR“-Schriftzug sieht in Nahaufnahme aus wie abstrakte Kunst und dient zehn Musiker*innen als grafische Notation, die sie live in Echtzeit verklanglichen. „Zehn Performer*innen agieren mit tragbaren Lautsprechern und Texten, entwickeln eigene Narrative mit Schattenspielinterventionen und digitalen Mitteln. Das Ziel: dem auratischen Moment der pompösen Architektur des Schreckens nicht zu erliegen, sondern diese im Sinne einer ‚forensischen Pädagogik‘ mit beweglichen Lichtquellen, Klang und den eigenen Stimmen zu dekonstruieren“, so Sbrzesny. „Performative Strategien der Katharsis und ein möglicher Prozess der Heilung zu erproben, sind Herausforderungen denen sich die Studierenden stellen.“
Mit diesem Projekt schließen die Studierenden an das Recherche-, Ausstellungs- und Kooperationsprojekt „Re:Bunker“ an, welches 2019 von Prof. Dr. Mona Schieren und Prof. Katrin von Maltzahn angestoßen und realisiert wurde. Dabei standen die Architektur, eine Kulturgeschichte des Bunkers allgemein und die Bildende Kunst im Zentrum der Auseinandersetzung. Nun erkunden die Studierenden, was es konkret heißt, an einem Ort Kunst zu machen, an dem bis zu 10.000 Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge, zivile Zwangsarbeiter und Gefangene der Bremer Gestapo für die NS-Kriegsmaschinerie arbeiten mussten und viele an Unterernährung, Krankheiten und der Gewalt der Wachmannschaften starben. Wie ist die Erinnerung daran mit künstlerischen Mitteln lebendig zu halten, ohne ritualisierte Gedächtniskultur zu bedienen oder ‚Versöhnungstheater‘ zu machen? Dabei würden Menschen nur sich selbst beweisen, wie weit sie von den Verbrechen des Nationalsozialismus entfernt und wieder gut geworden seien, so der deutsche Publizist Max Czollek. Außerdem interessiert die Studierenden, wie sich künstlerische und politische Bildung vereinen lässt, um eine eigene Stimme zu entwickeln und sich damit in aktuelle gesellschaftliche Diskurse einbringen zu können.
Für die Studierenden – gleichermaßen aus den Bereichen Musik, Freier Kunst, Integriertem Design und Digitalen Medien – geht es pragmatisch auch darum, innerhalb der HfK Bremen jeweils andere Disziplinen und Studiengänge kennenzulernen und gleichzeitig mit einem Ort außerhalb der Hochschule zu kooperieren. Insbesondere die Studierenden des Fachbereiches Musik sollen mit unkonventionellen Konzertformaten in Berührung kommen und neben den klassischen Spielstätten neue Performance-Möglichkeiten erproben.
Vgl.: Aus dem → Lehrveranstaltungsverzeichnis
Laser-Workshop
im Speicher XI A
Workshop „Laser-Projektionen – Einblicke in Aufbau, Programmierung und Anwendungsmöglichkeiten“ organisiert von We Dig It!